2019-06-14: Vereinsrückblick durch Dieter Kellnhofer (Fußball 1946 bis 1971) und Vorstellung der digitalen Vereinschronik

Genau auf den Tag 100 Jahre nach der Vereinsgründung des TV Erkheim am 14. Juni 1919 hat der dritte Vortrag von Dieter Kellnhofer zur Vereinsgeschichte stattgefunden. Themen an diesem Abend waren vor über 70 Besuchern ein Rückblick auf das Fußballgeschehen bis 1971 und die Vorstellung der digitalen Vereinschronik.

Die Fußballabteilung wurde am 14. Januar 1933 auf Betreiben des aus Kaufbeuren zugezogenen und zum Fußballwart gewählten Martin Bartenschlager gegründet. Bei der Wiederbelebung des Vereins 1946 sei der Fußballsport die treibende Kraft gewesen, so Kellnhofer. Im Frühjahr 1946 fanden zur Vorbereitung auf die Verbandsrunde die ersten Freundschaftsspiele statt. Da der TVE noch über keinen Fußballplatz verfügte, wurden diese Begegnungen alle auswärts durchgeführt. Für die Herbstrunde stellte dann der Landwirt Christian Karrer (Fackler) eine Wiese an der Schlegelsberger Straße als Sportplatz zur Verfügung. Zum zweiten Verbandsspiel gegen Fellheim traten die Spieler in neuen Trikots, den sogenannten Mehlsacktrikots, an, die aus Mehlsäcken geschneidert waren. 1947 war der Fußballplatz dann auf dem Grundstück von Landwirt Karl Früh am Grünlandweg.

Am Faschingssonntag 1949 gab es unter dem Motto „Afrika“ ein Gaudi-Fußballspiel. In einem Zug marschierten die Spieler und Einwohner zum Sportplatz. Voraus fuhr auf Motorrädern die „Negerpolizei“, der Häuptling wurde auf einer Sänfte getragen und auf einem Lastwagen saß die Jugend mit Musikinstrumenten. Als Schiedsrichter fungierte ein Mann in Tropenuniform mit „UN“-Armbinde. 1955 erfolgte der Aufstieg in die damalige B-Klasse, der nach dem Abstieg 1965 erneut gelang. Der Fußballplatz wanderte zur ehemaligen Auffahrt an der Bundesstraße (gegenüber dem Feuerwehrhaus), später an den Falchenweg und 1966 wieder zurück auf das Früh-Gelände.

Im zweiten Teil des Vortrags stellte Kellnhofer Auszüge die digitale Chronik vor. Dazu habe er aus den vier Protokollbüchern (bis 2019) alle 840 Seiten eingescannt sowie dem handschriftlichen Text der ersten beiden Protokollbücher (bis 1971) zeilengenau die Druckschrift gegenübergestellt und diese mit Erläuterungen versehen. Auch gebe es in diesem „Protokoll-Lesebuch“ weitere Hinweise zu den Themen in einem sogenannten „Protokoll-Bilderbuch“. In dieser Datei habe er alleine bis 1945 über 140 Zeitungsartikel, 160 Fotos und 100 Dokumente eingearbeitet, so Kellnhofer. Zur schnellen Orientierung, was sich in den verschiedenen Jahren ereignete, habe er zudem eine Übersicht in Tabellenform angefertigt.

Die gesamte digitale Chronik bis 1971 soll nach dem Festabend im Oktober den interessierten Vereinsmitgliedern in Form von PDF-Dateien zur Verfügung gestellt werden. Zu den Beweggründen, weshalb er diese Chronik angefertigt habe, sagte Kellnhofer, er wolle damit seine Achtung vor den Leistungen aller ehrenamtlich tätigen Personen ausdrücken, die sich im Laufe der 100 Jahre für den TVE eingesetzt haben.